LI 62, Herbst 2003
Atmoterrorismus
Dialogische Untersuchungen zu AtmosphärenzerstörungenElementardaten
Textauszug
Hans-Jürgen Heinrichs: In der Führung von Kriegen zeichnet sich ein radikaler Wandel ab: Kriege drohen permanent zu werden; ihr Anfang und ihr in weite Ferne gerücktes mögliches Ende verschwinden im Nebel. Wolfgang Sofsky meint, die Waffen des Massenterrors höben jede Politik auf. Spielt aber der Terror nicht längst eine konstitutive Rolle für die Politik? Wobei zu berücksichtigen ist, daß Krieg und Terror den Charakter eigener Lebensformen und bisher so nicht gekannter Selbstverwirklichungsphantasien annehmen. Die neuen asymmetrischen Kriege (zwischen traditionellen Staaten auf der einen und sogenannten "Schurkenstaaten" sowie nichtstaatlichen Terrorgruppen auf der anderen Seite) sind zum Teil willkürliche und nicht legitimierbare Zerstörungs- und Entwaffnungsaktionen, die freilich nicht mehr in der traditionellen Kriegsterminologie begriffen und gedeutet werden können. "Erregung" ist da ein wichtiges Stichwort zur Neuausrichtung unseres Blicks. Soeben haben Sie den Aspekt der Umwelt auf eine sehr spezifische Weise ins Spiel gebracht, mit den Begriffen der Luft, des Atemholens, des Atemhaushalts. Sie erinnern an Elias Canetti, der die "Wehrlosigkeit des Atems" als die größte aller menschheitsgeschichtlichen Fragen bezeichnet hat: "Für nichts ist der Mensch so offen wie für die Luft. In ihr bewegt er sich noch wie Adam im Paradies", schreibt Canetti 1936, und weiter: "Und dieses Letzte, das uns allen gemeinsam war, soll uns alle gemeinsam vergiften."
Canetti weiß sich hier einig mit dem großen Zeitdiagnostiker der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts, Hermann Broch. Broch hatte eingesehen – so etwa läßt sich diese epochale und katastrophische Erkenntnis zusammenfassen -, daß nach den intentionalen Atmosphärenzerstörungen im Gaskrieg von 1915/18 die soziale Synthese der Gesellschaft in mancher Hinsicht selbst Gaskriegscharakter anzunehmen begann, als habe sich der Atmoterrorismus nach innen gewandt. In einem totalen Krieg würde, das kündigte sich hier an, der Krieg als Umweltkrieg geführt werden, in dem die Atmosphäre selbst zum Kriegsschauplatz würde und die Luft zu einem Schlachtfeld eigener Art geriete. Aus der gemeinsam geatmeten Luft, aus dem "Äther des Kollektiven", werde künftig die "wahnverfallene" Gemeinschaft den Giftkrieg gegen sich selbst führen. Wie nahe sind wir dieser Horrorvision nach dem 11. September und dem Dritten Golfkrieg gekommen? Bleibt der Kultur kein "Atemholen" mehr, um ein Wort von Karl Kraus aufzugreifen?
Peter Sloterdijk: Wir sind dem hier beschriebenen Zustand nicht näher gekommen, aber auch nicht entfernter geworden. Auch nach dem 11. September nicht, weil die Grundverfassung der Moderne durch diesen Zwischenfall nicht wesentlich angetastet wurde. Wir haben zwar zwischen 1945 und dem Ende des Kalten Krieges eine gewisse "Friedensphase" gekannt, zumindest eine Abwesenheit von manifesten Gewalthandlungen auf europäischem Boden, aber wenn man von einem atmosphärischen Krieg ausgeht, waren wir immer im Krieg, denn kein Krieg ist intensiver als der Kalte.
Der Begriff "Kalter Krieg" deutet ja gerade darauf hin, daß auch der Krieg selber der Explikation, also dem analytischen Prinzip, unterliegt. Folglich werden die Komponenten, die in der heißen Phase des Krieges fusionieren, in der kalten Phase auseinandergelegt. Die Jahre 1945 bis 1990 sind im Osten wie im Westen dazu benutzt worden, den Krieg wissenschaftlich auf solidere Grundlagen zu stellen. Und das hat nun weitreichende Konsequenzen, denn die eigentliche Modernisierung des Terrors ist nicht durch diese kläglichen Selbstmordattentäter vollzogen worden, die sich mit ihren Dynamitstäben oder mit C4 in die Luft sprengen. Die entscheidende Modernisierung des Vernichtungskriegs ist durchweg eine Angelegenheit der Staaten und der Großforschung gewesen.
Im Ersten Weltkrieg waren es reguläre Regimenter auf beiden Seiten der Front, die mit chemischen Geschossen die gegnerischen Stellungen traktiert haben. Im Zweiten Weltkrieg, der bereits in hohem Maß ein Luftkrieg war, waren es reguläre Luftverbände, die ihre Terrorschläge gegen Städte geführt haben. Außerhalb des Weltkriegs ist das herausragende Ereignis Guernica gewesen. Mit der Zerstörung von Coventry 1940 haben die deutschen Luftverbände gezeigt, wie sie es mit dem Terror halten. Die Antwort der Engländer blieb nicht aus; wir haben 1942 bis 1945 in Deutschland die extensivste Terrorerfahrung erworben, die je eine Population im historischen Kontinuum Europas gemacht hat. Ein zusätzlicher Einschnitt kam hinzu mit dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki.
Der Bombenabwurf auf Nagasaki ist ja lange Zeit als eine automatische, militärlogische Aktion verstanden worden. Bei genauerer Analyse zeigen sich indes sehr deutlich die damit verbundenen Irrationalitäten, die unterschwelligen Beweggründe, die sich nicht der "Logik" des Handelns fügen. Für Nagasaki gab es, so Robert Jay Lifton, noch nicht einmal den "Anstrich einer Militärlogik": "Für den Bombenabwurf auf Nagasaki gab es keine Direktive des Präsidenten. Die Atomwaffen im Arsenal der USA sollten, so sah es der Befehl vom 25. Juli 1945 vor, gleich nach der Fertigstellung eingesetzt werden, und die zweite Bombe war drei Tage nach dem Abwurf über Hiroshima fertig. Nagasaki ist darum das Opfer einer automatischen Atomkriegsführung genannt worden. Aber das ist nicht korrekt, da, wie wir jetzt zeigen werden, der Ablaufplan nicht glatt verlief, sondern eher stockend, und Truman ihn jederzeit hätte zum Stillstand bringen können."
Von ganz unterschiedlicher Seite ist der Atombombenabwurf auf Nagasaki als Kriegsverbrechen und als eine Handlung beurteilt worden, in der Irrationalität und technische Experimentierlust (die Uranium- und die Plutoniumbombe auszuprobieren) eine unheilvolle Allianz eingegangen sind. Nicht signifikanter hätte die Kennzeichnung der Atombombe als "thing", als "it" (Es!) sein können; aber selbst diese Kennzeichnung löst sich in dem Maße auf, in dem sich der "Destruktionsapparat", der "Imperativ der Bombe", verselbständigt und an die Stelle von subjektbezogenen Entscheidungen die Entscheidung als konstitutiver Teil des Projekts tritt und jedes "Ich" und "Du" hinter sich läßt. John Rawls betont noch einen anderen Aspekt: die Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel, sofern sich ein Staat als demokratisch versteht. Auch wenn seiner Sprache etwas Unheimliches anhaftet – wie da Punkt für Punkt Regeln und Pflichten einer "gerechten" Kriegsführung aufgelistet werden -, so kann der Autor doch auch auf diesem Weg Hiroshima als eine unverzeihliche, monströse Entgleisung darstellen; als ein "großes moralisches Übel, dessen Vermeidung eine staatsmännische Pflicht gewesen wäre". Man hätte diesen Schritt, "bei nur geringen Verlusten", vermeiden können. Hinter der Fassade des Vernünftigen setzte sich die Unvernunft durch. Wie sich die Bilder gleichen: So wie Präsident Truman damals die "Nagasaki-Mission" mit einem einzigen Wort hätte abbrechen können, so lag es auch bei dem die Serie abschließenden Atomtest auf Mururoa in der Hand von Präsident Chirac (wenn man einmal die französische Atomlobby außer acht läßt), das Unternehmen in letzter Minute zu stoppen. Auf Hiroshima und Nagasaki bezogen, spricht Lifton von "50 Jahren Verleugnung" und meint damit den Umgang der Amerikaner mit ihrer Vergangenheit, ihre Verdrängung des "Bösen", dessen, was der Idee der Zivilisation zuwiderläuft. Es gebe eine "politisch reaktionäre Welle in Amerika", einen "engstirnigen Patriotismus", der keinen Raum mehr lasse für die selbstkritische Aufklärung des Geschehenen. Das Bedürfnis, sich als anständig darzustellen, verunmögliche jede Form der Introspektion, der Selbstbefragung, und beschönige solche destruktiven Handlungen.
Hier ist eine fürchterliche Grenzüberschreitung geschehen. Man hat auch die physikalischen Hintergründe des Atmosphäre-Phänomens, die nukleare Strahlung, die Dimension Radioaktivität, die in der tiefsten Latenz verborgen war, ganz nach vorne geholt. Man hat mit einem Feuer der zweiten Art nach menschlichem Leben geschlagen. Auf diese Weise wurde das Bewußtsein vom Eingetauchtsein des Menschenlebens in eine Hülle aus atmosphärischen Bedingungen auf eine beispiellose Höhe emporgetrieben. Deswegen ist die Zeit von 1945 bis 1990 vergleichbar mit der von Hermann Broch reflektierten Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1939. Brochs Intelligenz funktionierte damals wie eine Art Giftgasdetektor – sie reagierte auf die materiellen wie die metaphorischen Giftgase, die die Kommunikation der Menschen zerstören.
Aber was waren wir denn zwischen 1945 und 1990? Wir waren eine Generation von Strahlendetektoren, wir waren menschliche Geigerzähler, wir haben die Strahlendosis, an der wir zugrunde gehen würden, mit unseren Nerven gemessen. Wir waren Epochenhysteriker und haben die Strahlen, die realen wie die irrealen, permanent gespürt.
Das merkwürdige an der Gegenwart ist, daß der Terror auf eine andere Ebene übergegangen ist – man könnte sagen, von der der ABC-Waffen auf die der M- Waffen, der Medien. Sie sind zur eigentlichen Hauptwaffe geworden, von der kaum jemand spricht. Die Informationswaffe ist im Moment die führende. Und weit und breit keine Konvention, die den Einsatz von I- Waffen verhindert und verbietet.
In den Nachspielen zum letzten Irakkrieg steht diese I-Waffe mit einem Mal am Pranger. Die Menschen haben inzwischen mitbekommen, daß sie von ihren eigenen Regierungen in hysterisierender Absicht belogen worden sind. Zwar haben das alle schon damals irgendwie gewußt, und einige Publizisten haben von Anfang an gesagt, daß die von der "Koalition der Willigen" angegebenen Kriegsgründe pure Fiktionen sind, aber es gab offenbar auch ein Publikum von bona- fide-Rezipienten dieser Informationen. Die stellen jetzt die Fragen, die man stellen muß. Das Ganze wird allerdings zu gar nichts führen, wenn wir nicht eine erweiterte Terrorismusdebatte führen, eine Debatte, die den Zusammenhang zwischen polemogener (kriegsauslösender) Information und der Auslösung von Kriegszustimmung beleuchtet. Erst dann träten wir in den eigentlichen war on terrorism ein.
Ich habe schon versucht zu erklären, warum der heutige Terror nur auf der Ebene der Selbsterschreckung von übernervösen, übermediatisierten politischen Großkörpern zu verstehen ist. Der Terrorist ist in gewisser Weise ein Rebell, der, so wie ein psychotisches Kind oft den schwachen Punkt des Erwachsenen genau trifft, den schwachen Punkt des westlichen Systems instinktsicher ausmacht. Er weiß genau, daß der Westen von außen nicht angreifbar ist, sondern nur zur Selbstschädigung angestachelt werden kann – und genau das geschieht bereitwilligst und in der ungeheuerlichsten Weise, indem wir terroristischen Sticheleien die Ranghöhe eines außenpolitischen Krieges mit einem ebenbürtigen Gegner zusprechen, obwohl jeder weiß, daß davon keine Rede sein kann.
Möglicherweise werden wir in einigen Jahren oder Jahrzehnten erfahren, daß es al-Qaida nie gegeben hat – zumindest nicht in der Bedeutung, die man heute diesem Phantomfeind zuspricht. Das Wort "Netzwerk", auf solch ein Phänomen angewandt, wird selber zur Waffe im Psychokrieg. Wenn ein paar tausend Leute, die Amerika nicht gerne haben, untereinander Emails austauschen, dann mag man das ja meinetwegen als Terrornetzwerk bezeichnen, aber als Gegnerfiktion ist das doch ein wenig dürftig.
Die phantasmagorische Struktur der Politik, das wäre ein lohnendes Aufgabenfeld für die Zukunft. Um dieses Thema, das wir jetzt in den Vordergrund gestellt haben, abzuschließen und zugleich den Bogen zu schlagen zur gegenwärtigen Situation nach dem Dritten Golfkrieg, noch einmal meine Frage: Können wir von der skizzierten katastrophischen Gefahr in bezug auf die Vergiftung der Luft auch einen anderen Ausblick wagen? Wo sind Ansätze einer neuen, einer positiven und vitalen Atmosphärenethik? Gibt es noch Chancen für eine Seinsform, in der der Mensch sich als "Atmer" fühlen darf, in dem Sinne, in dem Marcel Duchamps sagte: "Ich verbringe meine Zeit ganz leicht … Ich bin ein Atmer."
Ich habe in Sphären III den Ausdruck "Atmosphärenethik" eingeführt, um daran zu erinnern, daß man künftig weniger Moralisten herkömmlichen Typs brauchen wird, statt dessen aber um so mehr atmosphärenbewußte Menschen in jedem möglichen Sinn des Wortes. Manches spricht dafür, daß eine Zeit der "Atmer" vor uns liegt.
Der Luft-Raum ist selbst zu einem ganz neu zur Disposition stehenden Raum für die Menschheitsgeschichte geworden. Die Sphärologie, wie sie uns jetzt geschlossen vorliegt, ist in diesem Sinne eine Theorie, die sich auf human bewohnte Boden-Räume bezieht und von der Raumfahrt maßgebliche Impulse erhält. Schließlich werden hier auf exemplarische Weise die Möglichkeiten für eine menschliche Existenz in lebenserhaltenden Kapseln aufgezeigt. Gerade der Abschlußband der Sphären-Trilogie strebt nicht weniger als eine neue Gesellschaftstheorie an.
Der gesellschaftliche Raum erscheint jetzt vor allem durch die Einbeziehung des Luft- und Atemraums als ein Gebilde, das wir in neuen, dem Beweglichen angemessenen Begriffen beschreiben müssen. So bieten sich Wörter wie Blasen, Schäume und Gewebe, Plasma und Sphäre an. Es gibt – von dieser Gewißheit wird die Denk- und Sprachform des Bandes Schäume getragen – den Menschen nur als Teilhaber von Beziehungen und Sphären. Dieses präsoziale Gewebe darf, so die Botschaft, in den Gesellschaftstheorien nicht unterschlagen werden, nur um ein möglichst objektiv und politisch erscheinendes Konstrukt anbieten zu können.
Die "Atmosphärenethik" setzt nun – ganz im Sinne der neu entworfenen "Schaumzellengesellschaft", ein Begriff, der sich Vorstellungen der Biologie zu eigen macht – beim Zerbrechlichsten an, eben dem Atmosphärischen. Das Atembare soll das Gute sein. Im Zerbrechlichen, symbolisiert in der Seifenblase und deren Agglomeration im Schaum, liegt also das Fundament der Verantwortung. Diese Fragen werden uns noch gesondert beschäftigen. Lassen Sie uns heute eine abschließende Volte zur aktuellen politischen Situation und zu den möglichen Methoden der Deutung politischen Geschehens schlagen. Wie wird sich weiterhin der amerikanische Militarismus gestalten? Ist in dem "American way of war" die Bekämpfung des Feindes als eine Bestrafung eingeschlossen – eine Bestrafung von Seiten dessen, der im Namen Amerikas und der Zivilisation spricht -, weil nur noch manifeste Verbrecher als Träger von bewaffneten Unfreundlichkeiten gegen die Vereinigten Staaten vorgestellt werden können?
Für die westliche wie die nichtwestliche Welt werden die nächsten zwei Jahrzehnte von unermeßlicher Bedeutung sein, weil in dieser Zeit über die Zähmung oder Nichtzähmung des amerikanischen Militärkomplexes eine schicksalhafte Entscheidung fallen wird. Die Wahrscheinlichkeit, daß eine Redemokratisierung des wissenschaftlich-industriell-militärischen Komplexes in den USA gelingt, ist nicht sehr groß, sie besteht jedoch. In einer solchen Situation ist die Rolle der Phantasmagorien der Politik ebenfalls schicksalhaft, weil – das haben wir ja am Irakkrieg wie in einem Labor gesehen – die gesamte Motivationsbasis für den Militarismus an Bedrohungsphantasmen festgemacht wird. Den Amerikanern ist etwas passiert, was eigentlich nur in schlechten Romanen vorkommt: Sie sind in die Situation des Paranoikers gekommen, der wirklich verfolgt wird. Das ist im Lehrbuch nicht vorgesehen, aber diesmal ist es doch passiert.
Die Wirklichkeit holt das Phantasma ein.
Ja, daß die Wirklichkeit das Phantasma einholt, das ist nach den Schulbegriffen der therapeutischen Kunst nicht vorgesehen. Wo kämen wir hin, wenn Paranoiker wirklich zu Verfolgten würden? Man muß den Amerikanern wohl einen Bonus einräumen, weil ihre Lage psychologisch nicht ganz einfach ist. Wenn Phantasmen wahr werden, braucht man eine Zeit für neue Realitätsprüfungen. Ich will nicht verschweigen, daß mir eine Kleinschreibung des 11. September sinnvoller schiene – nicht zuletzt vor dem Hintergrund anderer Dramen der Gegenwart wie auch der Geschichte. Vor allem nehme ich es allen übel, die den 11. September als Epochendatum mißbrauchen.
Das heißt am Ende doch mit der Hysterie gemeinsame Sache machen. Von da aus ist es bis zur Konstitution des Realen durch die Paranoia nur noch ein Schritt. Man muß nur genug spinnen, damit das, was man sich einbildet, auch tatsächlich wieder eintritt. Die Wahrscheinlichkeit, daß es zu analogen Vorgängen kommt, ist nach der maßlosen Überreaktion auf das Ereignis vom 11. September sehr viel größer als zuvor. Daher würde ich empfehlen, die Überinterpretationsorgie zu beenden. Intellektuelle sollten nicht als semantische Kriegsgewinnler herumkaspern – wenn wir schon über die Ereignisse schreiben oder reden, dann, um die Botschaft der Enthysterisierung zu übermitteln.
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